Entscheidungen gehören für kreative Menschen wie Autoren zum Alltag. Soll ich Selfpublishing machen oder mich bei einem Verlag bewerben? Welches Genre passt zu mir? Ist ein Newsletter oder ein Podcast das richtige Marketinginstrument? Diese Fragen können sich manchmal wie riesige Hindernisse anfühlen, besonders wenn der Druck, die „richtige“ Entscheidung zu treffen, groß ist.

Ich möchte dir heute zeigen, wie du Entscheidungen mit mehr Leichtigkeit treffen kannst – indem du erkennst, wie du auf natürliche Weise am besten Entscheidungen triffst. Dabei nehme ich dich mit auf eine Reise durch persönliche Erlebnisse und Beispiele aus meinen Human Design Readings.

Warum ich 700 Newsletter-Abonnenten gelöscht habe

In meiner Human Design Ausbildung habe ich etwas gelernt, das mein Leben – und vor allem meinen Umgang mit Entscheidungen – komplett verändert hat: Ich muss bei wichtigen Entscheidungen auf meine persönlichen emotionalen Wellen achten.

Die meiste Zeit bin ich relativ klar und kann gut spüren, was für mich richtig ist. Doch manchmal gibt es diese extremen Hochs oder Tiefs. In einem Hoch sehe ich alles durch eine rosarote Brille und sage vielleicht zu schnell „Ja“ zu etwas, das mir später nicht mehr passend erscheint. In einem Tief hingegen habe ich den starken Drang, alles zu verändern – oft nur, um möglichst schnell aus der unangenehmen Stimmung herauszukommen.

Als mir das damals erklärt wurde, musste ich sofort an eine Situation vor ein paar Jahren denken. Ich befand mich in einem emotionalen Tief, fühlte mich frustriert und hatte das Gefühl, dass in meinem Leben und in meinem Business nichts funktionierte. Ich war enttäuscht, genervt und wollte unbedingt etwas verändern.

In diesem Moment habe ich eine Entscheidung getroffen, die ich schon am nächsten Tag bereute: Ich löschte meinen Newsletter mit 700 Abonnenten – einfach so. Rückblickend weiß ich, dass diese Entscheidung aus dem Tief heraus getroffen wurde, weil ich das Gefühl hatte, etwas „tun“ zu müssen. Hätte ich damals schon von meinen emotionalen Wellen gewusst, hätte ich diese Entscheidung nicht getroffen und mir viel Ärger und Frust erspart.

Und das war nicht das einzige Mal, dass ich in einem solchen Zustand überstürzt handelte. Doch seit ich über meine emotionalen Wellen Bescheid weiß, gehe ich anders damit um. Wenn ich merke, dass ich in einem Tief bin, ziehe ich mich zurück. Solche Tage nutze ich, um über meine Emotionen zu schreiben und mich besonders gut um mich zu kümmern. Aber ich treffe keine wichtigen Entscheidungen mehr in solchen Momenten.

Sich nach anderen richten: Das falsche Genre

Eine Autorin in einem meiner Readings erzählte mir, dass sie sich für ein Genre entschieden hatte, das eine Freundin erfolgreich bediente. Die Freundin schrieb systematisch für eine klare Zielgruppe, und das Genre war eine lukrative Nische. Doch für meine Kundin fühlte es sich an, als würde sie gegen einen unsichtbaren Widerstand schreiben.

Im Reading wurde klar, dass sie eigentlich etwas ganz anderes schreiben wollte. Doch diese Geschichte passten nicht in das Genre, das sie gewählt hatte. Dadurch schrieb sie gar nicht. Sie hatte versucht, die Herangehensweise ihrer Freundin zu kopieren, anstatt ihren eigenen Weg zu gehen. Für ihre Freundin funktionierte das Genre prima, aber für sie nicht.

Als sie verstand, dass sie ihre Inspirationen nicht in ein Genre pressen musste, fiel ein großer Druck von ihr ab. Sie begann, wieder frei zu schreiben und wählte ein Genre, das gut zu ihr passte. Damit kam auch ihre Freude am kreativen Prozess zurück.

Logik gegen Intuition: Entscheidungen aus dem Bauch heraus

Eine andere Autorin war eine Meisterin der Intuition. In ihrem Human Design zeigte sich, dass sie sofort spürte, was für sie richtig war. Doch sie hatte gelernt, Entscheidungen rational zu treffen – mit Pro- und Kontra-Listen, logischen Argumenten und der Suche nach Sicherheit.

Dieser Widerspruch führte dazu, dass sie oft blockiert war. Ihr Kopf sagte das eine, ihr Bauchgefühl das andere. Sie zögerte, zog viele Menschen zu Rate und fühlte sich hinterher oft unzufrieden mit ihren Entscheidungen.

Als sie sich erlaubte, Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen, und merkte sie schnell, dass sie sich damit viel wohler fühlte und weniger haderte.

Verschiedene Wege, Entscheidungen zu treffen

Jeder Mensch hat eine einzigartige Art, Entscheidungen zu treffen. Manche Menschen können sehr spontan entscheiden. Andere brauchen Zeit, um die Entscheidung in verschiedenen Situationen und Stimmungen zu betrachten. Eine Autorin erzählte mir zum Beispiel, dass sie sich oft von anderen beeinflusst fühlte – von der Energie der Menschen um sie herum oder von ihrer eigenen Tagesform.

Für sie war es wichtig, Entscheidungen „mitzunehmen“ und in ihrem eigenen Tempo zu treffen. Sie lernte, sich diese Zeit zu geben, statt sich von anderen drängen zu lassen. Wenn sie sich über mehrere Wochen mit einer Entscheidung auseinandersetzte, kam sie am Ende zu einer Wahl, die sich stimmig anfühlte.

Eine andere Autorin brauchte keine langen Überlegungen, sondern eher ein Gespräch. Sie erzählte oft ihrer Freundin von ihren Themen, schickte Sprachnachrichten oder schrieb lange E-Mails – und meistens wusste sie schon während des Redens oder Schreibens, was sie tun wollte. Ihr Human Design zeigte, dass sie Klarheit durch das Aussprechen fand. Für sie war das Gespräch wichtiger als die Antwort der Freundin. Sobald sie ihre Gedanken geordnet und ausgesprochen hatte, war die Entscheidung getroffen.

Wie du deinen eigenen Entscheidungsweg findest

Was wir an den Beispielen sehen, es gibt nicht den einen richtigen Weg, Entscheidungen zu treffen. Was für andere funktioniert, muss nicht für dich passen. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, deinen eigenen Weg zu finden:

1. Achte auf deine emotionalen Zustände

Wenn du stark emotional bist – sei es euphorisch oder frustriert –, warte mit der Entscheidung. Triff sie, wenn du dich wieder ruhig und klar fühlst. Es kann sein, dass du auch wie ich emotionale Wellen hast. Oder aber, du bist emotional sehr offen und die Gefühle anderer können dich stark beeinflussen. Dann ist es wichtig, dich zurückzuziehen und allein zu sein, um eine Entscheidung zu treffen.

2. Vertraue deinem ersten Impuls

Dein erster Gedanke oder dein erstes Gefühl gibt oft die Richtung an. Hör darauf, bevor der Verstand anfängt, alles zu analysieren und Zweifel zu säen.

3. Finde heraus, wie du Klarheit gewinnst

Brauchst du Zeit? Oder hilft es dir, laut über ein Thema zu sprechen? Beobachte, wie du in der Vergangenheit gute Entscheidungen getroffen hast, und nutze diesen Ansatz bewusst.

4. Lass dich nicht von anderen verunsichern

Tipps und Meinungen können hilfreich sein, aber am Ende bist du die Person, die mit der Entscheidung leben muss. Vertraue darauf, dass du weißt, was für dich richtig ist.

5. Entscheide nach Leichtigkeit

Eine Entscheidung, die sich schwer und mühsam anfühlt, ist oft nicht die richtige. Es kann sein, dass dir eine Entscheidung Angst macht, weil du damit vielleicht deine Komfortzone verlässt. Dennoch sollte sich die Entscheidung nicht zu schwer anfühlen. Wenn du spürst, dass eine Wahl dir Freude oder Erleichterung bringt, dann ist sie wahrscheinlich die richtige für dich.

Fazit: Dein Weg, dein Vertrauen

Entscheidungen zu treffen kann herausfordernd sein, besonders wenn viele Meinungen und Möglichkeiten auf dich einprasseln. Doch dein natürlicher Entscheidungsweg liegt bereits in dir. Indem du lernst, auf dich selbst zu hören, kannst du mit Leichtigkeit und Vertrauen Entscheidungen treffen, die wirklich zu dir passen.

Jede Entscheidung bringt dich einen Schritt weiter auf deinem kreativen Weg – und der gehört ganz allein dir.

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